Heute in einer Woche werde ich schon neben einer gepackten Tasche sitzen und Kohlenhydrate schaufeln, um möglichst viel Kraft zu tanken. Samstag geht es dann gen Weeze, Übernachtung im Hotel, da dieses Jahr leider keine Campingmöglichkeiten angeboten werden. Vermutlich auch aufgrund der geringen Zahl der letztjährigen Zelter, kein Wunder bei tiefen einstelligen Temperaturen. Auch wenn ich etwas bibbernd durch die Nacht kam und wirklich froh war, als ich endlich wieder aufstehen durfte, hat mir der direkte Kontakt zur Strecke sehr gut gefallen. Mein Kopf lag keine 10 Meter von der Laufstrecke entfernt. Bei etwas höheren Temperaturen hätte man auch hervorragend grillen können. Immerhin war auf der Campingwiese noch mehr los als vor der Musikbühne. Der Platz hätte locker 10.000 gefasst, doch fanden sich wohl kaum mehr als 200 zu Glühwein und lauter Musik ein. Die Bands taten mir schon ein wenig leid, auch wenn sie sich nichts haben anmerken lassen.

Durch den Syltlauf und die dazugehörige Vorbereitung habe ich mich auf die Entfernung vorbereitet, in den letzten beiden Wochen standen einige Hügelläufe auf dem Plan, auch wenn ich Shelter sehr moderat angehen werde, um keine unnötige Kraft zu vergeuden. Lieber verliere ich einige Sekunden, als in der zweiten Runde schon platt zu sein. Für die Schnelligkeit nehme ich am Sonntag beim Spargellauf in Schwetzingen teil. 10km in erhöhtem Tempo. Durch meine Seensteigwanderung haben meine Füsse auch stundenlang die Fortbewegung in feuchten Schuhen geübt. Für Schnee wäre ich auch vorbereitet gewesen, doch jetzt droht eher ein Hitzeschlag als ein Blizzard.

Die Hindernisse sind mitterweile fast alle online. Überraschenderweise hat sich im Vergleich zum Vorjahr kein wirklich neues Hinderniss dazu gesellt, drei Hindernisse mit erhöhter Unfallgefahr sind dafür weggefallen. Insgesamt präsentiert sich der StrongmanRun 2010 eher als LightmanRun, als Kuschelpackung für die ganze Familie. Einerseits begrüße ich die scheinbaren Erleichterungen, da einige der Sprünge schon ganz schön weit runter gingen, andererseits ist da auch der Wunsch nach etwas “Gefahr”. Ich würde mir für 2011 vielleicht nicht unbedingt gefährlichere Hindernisse wünschen, aber auf jeden Fall ein paar andere. Zunächst muss aber erst die 2010er Ausgabe bewältigt werden, die bestimmt noch genügend Thrill, Aufregung und Spaß bieten wird. Wenn man die Teilnehmerzahlen erhöhen und gleichzeitig noch genügend Sicherheit bieten möchte, muss man wohl Abstriche bei der Gefährdung machen. Ich wäre aber auch kein Fan davon gewesen, wenn Jahr für Jahr immer ausgeflipptere Hindernisse erfunden worden wären, die in Anspruch und Knochenbrechfaktor das Vorjahr jeweils überboten hätten.