Dem Spargellauf soll nicht das gleiche Schicksal drohen wie dem KSC Schlossparklauf: Lange unerwähnt bleiben, nur weil ich nicht auf Bestzeitjagd war. Der Schlossparklauf in Ultrakurzform: 3 Runden à 3,3km am 15.11.2009 im Schlosspark Karlsruhe mit je einer Runde durchs Wildparkstadion. Schon nach wenigen Metern ging der Schnürsenkel auf, dann lief ein Typ in rosa Balletröckchen vorbei und das Rennen war gelaufen. Die Beine wurden schnell müde, Endzeit war 52:42. Das Tollste am Lauf war die Anfahrt: 5 Minuten mit dem Rad. So könnte es häufiger sein.

Am Sonntag stand dann der Schwetzinger Spargellauf als Tempohärtetest für den Strongmanrun an. Nach einer mittelkurzen Anfahrt von 50km konnte ich problemlos in der Nähe des Treffpunkts parken und in der Hildaschule meine Startunterlagen in Empfang nehmen und in die Laufsachen schlüpfen. Normalerweise muss man für den Schlosspark Eintritt bezahlen, für Läufer und zwei Begleiter (!) gab es allerdings freien Zugang. Die Veranstaltung war schon sehr früh ausverkauft, anhand der Örtlichkeiten war die Limitierung auf 500 Teilnehmer auch sehr leicht nachvollziehbar. Die Männerumkleide hatte ein Fassungsvermögen von knapp 20 Leuten, dann war es aber auch schon extrem kuschlig, bei den Damen sah es bestimmt ähnlich aus. Nach knapp 300m Fußmarsch war man dann am Start angekommen und konnte noch ein wenig die Aussicht in den Park und auf das Schloss geniessen. Kurz nach dem Start führte der Weg aber auch schon wieder aus dem Park hinaus und kehrte erst kurz vor Schluss wieder zurück. Die übrige Strecke verlief an Feldern vorbei, Spargelfelder konnte ich allerdings keine entdecken, wobei ich auch nicht alles Grün so genau betrachtet habe. Ich hätte mich gefreut, wenn größere Teile der Strecke im Park gewesen wären, genug Raum ist dafür vorhanden. Vor dem Start habe ich dann den Herrn Brennr getroffen und bin ca 5m hinter ihm gestartet. Nach wenigen hundert Metern hatte ich dann leichte Schmerzen im Sehnenapparat und habe daraufhin etwas Tempo herausgenommen. Nach ca 3km wurde der Abstand dann immer größer, bis er aus meinem Sichtfeld verschwand. Nach der Hälfte wollte ich das Tempo leicht erhöhen und die Lücke wieder schliessen, um kurz vor dem Ziel zum vernichtenden Gegenschlag auszuholen. Aber auch nach 5km ging es nicht wesentlich besser in den Beinen und der Brennr hatte mit der Beschreibung seiner Form untertrieben. Von Einbruch keine Spur. Zweimal vorm Ziel wurde ich dann überraschend von meiner Freundin “besucht”, die Streckenführung lässt solche Spielchen durch zwei parallel verlaufende Geraden netterweise zu. Durch den hübschen Park wurde ihr die Wartezeit auch nicht zu lang. Nach offiziellen 52:46 war ich dann im Ziel, knapp 30 Sekunden kann man aber wegen Startverzögerung abziehen. Meine Beine haben so noch etwas Tempo kennengelernt (das war gestern bei lockeren 9km in der Mittagspause deutlich zu merken), für die Ausdauer habe ich den Wochen vorher gesorgt.

Nach dem Lauf gestaltete sich das Duschen erfreulicherweise unkompliziert. Männer können zum Glück auch schnell, so das es keine Wartezeiten gab, die Ölsardinenstimmung beim Umkleiden war dann schon eher nicht ganz so toll. Weil es mir in der Turnhalle etwas zu beengt war und die Siegerehrung nach länger auf sich warten liess, verliessen wir die Örtlichkeiten, um ein wenig durch die verkaufsoffene Fussgängerzone zu flanieren und beim Mexikaner am Schlossplatz zu frühstücken – Breakfast for two mit Lachs und Kaviar und Ei und Gambas und Tomaten und Mozzarella und Früchtequark und Milchkaffee und Sekt und… Schwetzinger Spargel war leider noch nicht geschlüpft, es ist noch zu kalt. Schade drum.

Mir hat die erste Ausgabe des Laufs gut gefallen (auch wenn das Frühstück eher der Magnet war) und ich kehre im nächsten Jahr gerne wieder.

Die nun folgenden Bilder stammen von Kamerakind Mona. Vielen Dank!

Auf dem ersten Bild sehe ich fürchterlich dick aus, das nehme ich als Mahnmal. Man beachte die Bilder von meinem Schlussspurt! Da reissen richtige Löcher, das bekommt man während des Laufs überhaupt nicht mit.