So langsam muss ich einige meiner geplanten Posts nachholen, sonst wird das nie mehr was. Immerhin bin ich jetzt schon wieder 6 Wochen aus Irland zurück, wie die Zeit vergeht…

Der erste Lauf fand am Abend des zweiten Tages statt. Es blieben nur noch ca 30 Minuten Tageslicht, meine Lust war extrem begrenzt, doch in der Marathonvorbereitung gilt sowas nicht. Unser B&B, das Ballylickey House im gleichnamigen Ort nahe Bantry, lag zwischen den Halbinseln Sheeps Head und Beara im County Cork. Meine Laufroute sollte natürlich Richtung Wasser führen, wurde jedoch bei einer Bauernhoftranverse von einem auf mich zuspringenden Hund gestoppt. Ich blieb leicht ängstlich stehen und drehte mich um. Von der anderen Seite kamen noch zwei kleine Hunde auf mich zugelaufen. Nett mit ihnen plauschend ging ich wieder zurück zur Straße, den Atem des einen konnte ich sogar am Bein spüren. Ein böses Wort und kurz mit dem Fuß ausgeholt vescheuchte ihn aber wieder. Leider lassen sich die Dinger nicht von ihren Grundstücksgrenzen aufhalten und kennen vermutlich kaum Jogger. Dann ging es nur semihübsch entlang der Bundestrasse und wieder zurück.

Der zweite Lauf fand bei Ballinskelligs auf der Iveragh Peninsula (Ring of Kerry) statt. Wir wohnten dort im Beach Cove mit direktem Seeblick und Strandzugang, über den auch meine Abschlussrunde führte, weil auch dieser Lauf von Hunden abgekürzt worden ist. Ich folgte wiederum einer Küstenstrasse, die sich aber bald über einen kleinen Pass schlängelte und den Puls etwas in die Höhe trieb. Der neue Ausblick in ein weiteres Tal entschädigt aber immer wieder. Kurz vor Ende der 5km Wendemarke gab es dann wieder zwei bellende Hunde, die soeben mit Frauchen aus dem Auto stiegen und gerade noch so von ihr festgehalten werden konnten. Da sie aber mit den Tüten im Haus verschwand und die Hunde in dieser ländlichen Gegend des öfteren draussen rumlungern drehte ich direkt um, damit eine weitere direkte Feindberührung vermieden werden konnte. Ein weiterer Kläffer, der sich auf dem Hinweg gemeldet hatte, machte wiederrum auf sich aufmerksam, blieb aber unsichtbar. Da lobe ich mir die beiden Hunde, die uns bei unserem vorherigen Strandbesuch freudig begrüsst haben und sich Steine und Stöcke haben werfen lassen. Der eine hat uns dann sogar auf einem Streifzug durch den Ort begleitet und hat sogar todesmutig eine Kuh angebellt, die in unsere Richtung geschaut hat. Das untere Bild ist ein Suchbild: Finde den Läufer!

Der abschliessende Lauf, gleichzeitig der letzte vor dem Marathon, führte bei Dunquin über die Dingle Peninsula. Dort nächtigten wir in der Jugendherberge, um die davorliegende Nacht im Burghotel zu kompensieren. Der Schönheit der Gegend tat das aber keinen Abbruch. Der Lauf führte wieder entlang der Küste (ach… wie überraschend. Wer es noch nicht weiss: Ich liebe Wasser!), einen Hügel hinauf, zu einem Strand hinunter und wieder einen Hügel hinauf. Ich befürchte, dass der Lauf etwas zu anstrengend als Vorbereitungslauf war, aber den Preis habe ich für dieses tolle Naturerlebnis am frühen Morgen gern bezahlt. Bei Rückkehr wurde ich sogar direkt von meiner Freundin nett lächelnd empfangen, wenn auch ohne Frühstück. Den Lauf gibt es zur Hälfte auf Video, das werde ich aber nur partiell vorführen (sobald das Kabel in den Rechner passt, dieses #*?%&$§ding). Nach dem betrachten der halben Stunde war es meiner Freundin und mir kotzübel. Wie Windstärke 8 auf einer Nussschale.