Als alter Hase, der bereits an 33,33% aller bislang ausgetragenen Fisherman’s Friend Strongman Run teilgenommen hat, darf ich natürlich auch 2010 nicht fehlen. Dieses Mal werde ich als einer von 10 augewählten Blogs besonders ausführlich über den Lauf und meine Vorbereitung darauf berichten. Ausrüster ist dieses Jahr zum ersten Mal New Balance, die mir auch netterweise ein Paar Schuhe zum Testen bereitgestellt haben. Die ersten Meter in den Schuhen sind gedreht, mehr Infos dazu in ein paar Tagen.

Während der letzten Läufe habe ich mir vermehrt Gedanken über meine Vorbereitung für 2010 gemacht und die Ergebnisse in ein paar Kategorien eingeteilt. Es gibt einige Dinge, die man im Vorfeld wissen sollte, das übrige sollte man am Besten selbst erleben. Etwas mysthisches und etwas Ungewissheit ist für das nötige Flair noch nötig.

Eins gleich vorneweg: Meine Tipps richten sich an den Strongman-Neuling und eher an Läufer ohne große Ambitionen, die vermutlich selbst am Besten wissen, wie sie sich vorbereiten müssen.

Vergiss gleich zu Beginn sämtliche Überlegungen zu Deiner Zielzeit. Durch die Fülle auf der Strecke kommt es gleich zu Beginn und vor vielen Hindernissen zu Stauungen. Letztes Jahr habe ich fast 20 Minuten für den ersten Kilometer gebraucht, damit waren alle Pläne über den Haufen geworfen und es herrschte nur noch der pure Spaß, so schien es auch allen Läufern in meiner Umgebung zu gehen. Entspannung und Freude waren vorherrschend. Ich habe auch den leisen Verdacht, dass das der Grund für den engen Streckenverlauf nach dem Start ist. Hochmotivierte Läufer, die sich zudem leicht überschätzen, gehen an den Hindernissen vielleicht zu große Risiken ein. Einige Verletzungen sind gut fürs Renommee, zuviele würden abschrecken und der Aufwand würde sich nicht mehr rechnen. So ähnlich wie bei den Scharfwochen bei den Burgerherstellern. Was dort als scharf bezeichnet wird, geht vielleicht als “gut gewürzt” durch. Wäre es wirklich scharf, würde es kaum noch jemand vertragen geschweige denn kaufen. Massenkompatiblität ist leider der Preis, den man für eine große Veranstaltung zahlen muss.

Um den Run gut überstehen zu können, sollte man am Besten bereits einen Halbmarathon absolviert haben, etwas über 10km sollte der längste Lauf aber doch schon betragen haben. Aufgrund der örtlichen Begebenheiten ist man normalerweise nicht dauerhaft laufend unterwegs und hat so ein kleines Laufpäuschen, wenn man das Über- oder Unterqueren eines Hindernisses so nennen mag (:. Als weitere Vorbereitung ist wenig spezielles nötig, wenn man einfach nur so teilnehmen möchte. Einige Male müssen Erdwälle hoch- und runtergelaufen werden, je nach Feuchtigkeit wird das ordentlich rutschig und ist ev auf dem Hosenboden zu erledigen, was bei der Wahl der Hose zu beachten ist. Ein rosa Tütü mag hübsch sein, drunter sollte es dann aber doch etwas festeres sein. Weiterhin muss vermutlich mehrfach bis zu 2m hinabgesprungen werden. Wer das wie ich im täglichen Leben nicht so häufig macht, sollte im Vorfeld die ein oder andere Mauer runterspringen, um ein sicheres Landen üben zu können. Alle Hindernisse sind mit normaler Koordination und Geschicklichkeit zu bewältigen und schlecht speziell vorzubereiten. Über einen Kinderspielplatz zu toben, mag ein lustiges Youtubevideo geben, mit dem man nett protzen kann, außer einem Haufen Fun bringt das für den Lauf aber nicht viel. Dann lieber zwei Schaufeln nassen Sand in die Schuhe füllen und auf durch die Pfützen.

Der Top 100-Läufer

braucht keine Tipps

Der Top 1000-Läufer

Ganz entscheidend für diese Platzierung ist die Startposition. Wer nicht im vorderen Drittel steht, hat keine Chance mehr, die Stauungen verhindern ein Vorwärtskommen. Eine Sub 1:40 für den Halbmarathon mit Trailrunnigerfahrung sollte schon zu Buche stehen. Als Erststarter ohne die Erfahrung der Vorjahre oder ähnlicher Veranstaltungen schwer zu erreichen. Gelände – und Hindenisstraining.

Unter 3 Stunden-Bleiber

Auch hier gilt: Startposition ist die halbe Miete. Oder hochmotiviert mit Ellenbogen. Ohne die erzwungene Staupause wäre ich locker unter 3 Stunden geblieben (HM 1:52). So hat es “nur” zu 03:22 gereicht. Laufvorbereitung auf HM, Gewöhnung an Laufen mit nassen Schuhen und nasser Kleidung. Als Kostümierung eher auf nichtwasserspeichernde Materialien achten (Schminke wiegt fast nichts). Etwas Geländetraining.

Finisher

Hier regiert der Spaß. Es reicht, einen Fuß vor den anderen setzen zu können und das ca 3,5 Stunden lang. Die Shelter kann man hochspazieren, bei den Hindernissen auch mal den sicheren Weg gehen und Drängler vorlassen oder als Samariter den Damen zur Hand gehen. Bitte im hinteren Viertel starten, um den wenigen mit Zeitambitionen nicht im Weg zu sein.

Der Autor…

… will so richtig ranklotzen, gleichzeitig aber mit heilen Knochen ankommen. 2:30 wäre eine Hausnummer…reicht das für die ersten 1000?