Zunächst sah es überhaupt nicht danach aus, aber dann geschah unglaubliches! Warmes Essen!
Aber von Beginn an. Aufstehen, Bad und los gehts. Heute wieder ohne Jacke, die hatte ich am Vortag im Büro vergessen. Durch gefühlte 12 Baustellen um den Laden herum muss man teilweise mehrere Minuten bis zum Ziel gehen. Andererseits ist es immer schön, dann wieder von Kaffee erwärmt zu werden, und das viermal. Dazu 0,5l Apfelschorle und einige Gläser Wasser (die ich in den letzten Tagen im unterschlagen hatte). Um kurz vor 11 dann endlich die erste Nahrungsaufnahme, der Magen hing nach dem schlanken Vortag auf Kniehöhe: Knäckebrot mit Frischkäsefüllung von Wasa (ist wohl neu und wurde mir von meiner Freundin geschenkt – danke dafür). Ich hätte auch kaum Lust gehabt, mich bei den Temperaturen draußen herumzutreiben. Um kurz vor eins stand ein Spaziergang mit Verzehr des Vollkornbrots und den Resten der Wurstplatte auf dem Plan, zur Bewältigung des Rückwegs musste ein Milchhörnchen herhalten. 0,5l Coke Zero haben mich dann den Nachmittag durchstehen lassen. Langsam wurde der Hunger übermächtig, Essensphantasien stellten sich ein. Mehr Wasser trinken, Bauch mit Flüssigkeit füllen. Was sollte ich nur zu mir nehmen? Ich könnte Feierabend machen und mir in aller Seelenruhe einen Döner gönnen. Oder endlich mal wieder eine scharfe Currywurst. Blöderweise habe ich mich dann in ein Problem verbissen und schwups war es 17:45. Jetzt aber schnell. Um 18:00 ist Dienstantritt in der Pizzeria. Auf die Sekunde pünktlich war ich da, Essen zuvor wie üblich Fehlanzeige. Ein Hohn, dass ich als erste Aktion 10 Salate zubereiten musste, immerhin wanderten ein paar Gurken- und Tomatenscheiben in meinen Bauch. Nach 1,5 Stunden relativer Langeweile hatte ich genug und meldete mich freiwillig für frühes Arbeitsende. Komisch. Gestern kamen wir kaum hinterher, heute nichts los. Aber ehe ich beschäftigungslos herumhänge, gehe ich lieber heim, Geldverdienen hin oder her.
Hoffnungsvoll rief ich daheim an, aber die Dame des Hauses meldete sich kauend. Zu spät.
Meine Gedanken sprangen wieder von Döner zu Eis, zu Flips oder doch Currywurst. Aber ich war müde und lustlos, also ging ich heim… leider oder Photofierer, daher muss ich die Bilder für heute nachreichen. In der Wohnung angekommen gab es keine Reste mehr. Verzweifelung. Was sollte ich nur tun? Ich hatte Hunger. Faul. Schnell. Nudeln? Dauert zu lang. Kartoffelpü? Keinen Bock drauf. Aber warm sollte es sein, nach längerer Abstinenz. Da kam mir der Mikrowellenreis Geschmacksrichtung Risibisi in den Sinn. 2 Minuten. Perfekt. Auf der Arbeitsplatte liegen rote Zwiebeln. Perfekt. Im Kühlschrank noch Black Puty Chili von gestern. Perfekt. Eier lungern auch im Kühlschrank rum. Perfekt. Passt irgendwo die neue Chilisoße drauf? Hm. Sicher, wenn ich das Ei als Spiegelei machen! Auf eine solche Art koche ich oft. Irgendwas als Basis und dann rein, was die Schränke so hergeben bzw was wegmuss. Pfanne an, Wasser hinzu, 2 Minuten köcheln lassen. Währendessen wurde die Zwiebel grob zerkleinert und der Schinken zerrissen. In die freigeräumte Lücke in der Pfanne etwas Olivenöl und Zwiebeln andünsten, Schinken hinzu. Mischen und wieder aufhäufen. Hauptsache immer alles in einer Pfanne, sonst muss man zuviel spülen und in zu vielen Töpfen zugleich rühren und die Madeirasosse wird kalt, aber das ist eine andere Geschichte. Hopp, zwei Eier rein und ungeduldig warten. Und warten. Stock du Ei! Wirds bald, oder ich dreh dich um! Kaum zehn Minuten nach Anschalten der Platte steht das Essen dampfend vor mir. Fleur de Sel, Frischer Pfeffer und Beast of Dartmoor wird großzügig übers Ei verteilt, Photo machen und auf gehts.
Wäre ich nicht in der AufLAUF-Woche hätte ich vermutlich eine Tiefkühlpizza in den Ofen geschoben. Die neuen schwarzen Steinofenpizzen von Dr. Oetker sind super und kosten im Karlsruher Tiefkühloutletcenter nur einen Euro. Alle 2,3 Monate landen 10 davon bei uns im Tiefkühlschrank und warten auf einen Abend wie heute. Spät daheim und keine Lust.

Morgen wird alles anders! Ich habe kein Essen mehr im Büro und kann völlig frei entscheiden. Und wenn ich heimkomme, ist bereits für mich gekocht! Hurra! Mona`s wöchentlicher Kochtag steht an. Man munkelt bei uns gäbe es mehr als 100 Kochbücher im Haushalt… jede Woche gibt es ein neues Rezept daraus.