…und nicht einen Meter mehr. Nach 2 Stunden zuwenig Schlaf habe ich mich heute morgen auf den Sattel geschwungen, um die 100 anzugreifen. Nach unnötigen 12km konnte ich zum ersten mal etwas freier fahren, ohne alle paar 100m den Weg suchen zu müssen. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem ich mich ein wenig besser in der Gegend auskenne. Kaum hatte ich den Rhein erreicht, konnte ich knapp 30km ungestört strampeln. Nach einer kurzen Brezel- und Marspause (hoi, Edi) machte ich mich auf die Suche nach dem Bunnyhopshop, um einen Triathloneinteiler zu kaufen. Leider hat Bruchsal sich geweigert, sich von mir finden zu lassen. Das Gewirr von Straßen- und Radwegschildern, Autobahnzubringen, Bundesstraßen und nichtexistenten Radwegen hat dann am Ende gewonnen. Auf dem Zähler standen schon 72km und ich war ca 25km von daheim entfernt. Also habe ich an einer mir bekannten Stelle die Suche abgebrochen und bin durch den Hardtwal schön schattig zurückgefahren. Die Strecke kannte ich noch aus der letztjährigen Marathonvorbereitung. Nach 92km kam ich am Karlsruher Schloss an, nur noch knapp 2 km verbleibend. Ich war mittlerweile leicht genervt von der erfolglosen Suche, 25km auf einer Bundestrasse ohne Radweg und der Sonne und wäre am liebsten direkt zurück ins Bett gefallen. Aber die 100 sollten ja fallen. Also bin ich noch sinnlos 6km im Kreis gefahren und wirklich Strich 100,00 vor dem Haus abgestiegen. Die letzen 200m bin ich Runden um die 3 Bäume auf dem Vorplatz gefahren. Jetzt fühle ich mich doch etwas geplättet. Arme, Schultern, Nacken. Beinen und Po geht es gut, deshalb bin ich beruhigt. Kraft hätte ich noch gehabt, aber vor allem die Lust hat gefehlt. Insgesamt gab es einen Schnitt von 24,7kmh. Solche Schnitte finde ich immer komisch, denn ich eigentlich bin ich immer zwischen 28 und 32 gefahren. Ampelphasen und Straßenmündungen ruinieren dann wieder alles. Allerdings war die Strecke auch topfeben, auf den 180km in 2 Wochen warten ca 1300hm. Wenn ich trotz der Hügel den 25er Schnitt halten kann, konnte ich nach knapp 8 Stunden wieder zurück sein. 8 Stunden habe ich also hiermit als Ziel ausgegeben. Wenn ich kein Entfernungsneuland betreten würde, könnte ich auch eine schnellere Zeit anvisieren, aber ich möchte ungern erst angreifen um dann am Ende vom Besenwagen aufgesammelt zu werden. Aus Zeitgründen war das meine letzte lange Fahrt vor dem R-Day. In den kommenden 2 Wochen werde ich dann wohl noch den ein oder anderen Hügel unter die Reifen nehmen.

Schönste Erinnerung: die 650m lange Rheinbrücke bei Germersheim, die ich komplett hinter einer Frau im Elektrorollstuhl bei Tempo 9 verbracht habe. Weitere mindestens 500 Meter vergingen, bin ich an ihr vorbeikam und mein Schnitt entgültig die Ü25 nicht mehr erreichen konnte. Sie rief mir beim Vorbeifahren noch irgendwas von einer Klingel zu… ob es sowas für Rennräder gibt? Wie uncool. Aber ich werde die Augen mal offen halten.