Jeder Erfolg bzw. jede Leistung hat irgendwo ihren Ursprung und ihre Väter. Daher nutze ich jetzt diese Stelle, um Danksagungen auszusprechen.

 

Der erste Dank geht an den Marathongeist, wer oder was auch immer er(oder sie) ist. Fragt man mich zu meiner Motivation, so kann ich nichts bestimmtes dazu sagen. Ich wollte mir nichts beweisen, noch weniger irgendwem anders. Ich hatte einfach Bock drauf, “nur so”, und das schon immer. Es gibt die Dinge, die mich schon zu Kinder und Jugendzeiten fasziniert haben. Irgendwann kommt der Moment, zu dem man sich diese Träume erfüllt. Glücklicherweise sind noch ein paar übrig, aber dazu an anderer Stelle mehr. Ich wollte schon als Kind immer mal einen Marathon laufen, fand das aus irgendwelchen Gründen cool. Vermutlich, weil es etwas war, das nicht jeder gemacht hat.

Weil es eine Leistung war, die über das Normale hinausgeht. Leider hat der Marathon in den letzten Jahren viel von dieser Faszination verloren. Wenn sich Tausende bei den großen Marathons durch die Straßen schieben, ist das kein besonders singuläres Ereignis mehr. Jeder hat einen Nachbarn oder einen Arbeitskollegen, der das schon x-mal gemacht hat. Jeder kann einen Marathon laufen(das war mir schon immer klar), aber leider: auch fast jeder tut es. Erschwerend kommt noch hinzu, das mir 98% der Läufer ziemlich unsympathisch sind. Eigentlich hätte ich es also garnicht tun müssen, weil sich im Laufe der Jahre die Rahmenbedingungen verändert haben, aber ich habe noch nie ein Vorhaben(eines der Sorte, das ich mir wirklich vorgenommen habe… auch wenn es irgendwann ist) nicht durchgeführt. Glücklicherweise habe ich keine besonders halsbrecherischen Dinge mehr im Hinterkopf. Den Fußbruch wider besseren Wissens habe ich schon hinter mir (da hatte ich mir mit 5 Jahren vorgenommen, 3-mal in meinem Leben von einem Holzfort auf dem Spielplatz zu springen. die ersten beiden Male waren schon schmerzhaft(Fuß verknackst, auf Rücken gelandet(Luft weg)), aber mit 12 ist mir wieder eingefallen, dass der dritte Sprung noch fehlt. Und rumms, war der Fuß durch. Gut, dass ich zeitgleich ohne Erlaubnis oder Wissen meiner Eltern 10km mit dem Fahrrad von zuhaus entfernt war. Kein Geld in der Hosentasche. Kein Fuß zum Pedale treten. Aber das ist eine andere Geschichte. Was aber blieb: Stolz, weil ich mein mir gegebenes Versprechen gehalten habe. Andere werden aber wohl zeitlebens auf der Strecke bleiben: Patent anmelden, bei WettenDass auftreten, auch Romanschreiben stufe ich als sehr unwahrscheinlich an)

Aber zurück zum Dank. Danke Spirit, dass du mich über fast 3,5 Jahre hinweg angetrieben hast.

 

Danke an meine Selbsteinschätzung, die mir nichts grundlegend Falsches eingeredet hat. Es wäre fatal, sich lange auf ein Ziel vorzubereiten um dann sehr frühzeitig auf der Strecke zu bleiben. Es ist im Leben wichtig, zu wissen was man kann und was nicht (s. Patent (kein Geld, zu wenig innovativ, zu “dumm”) Wettendass (zu schlecht, ohne besondere Fähigkeit, zu einfallslos), Roman (zu antrieblos, zu wenig zielgerichtet, überfordert…(mir würden noch 124 Gründe einfallen, aber man muss sich ja nicht unendlich selbst zerfleischen)). Ein großer Dinosaurier ist das Guinnessbuch. Das Vorhaben habe ich noch nicht zu 100% ad acta gelegt. Wer weiss.

Die Selbsteinschätzung hat einen Marathon zumindest für durchaus möglich gehalten, und das scheint ja auch den Tatsachen entsprochen zu haben. Da habe ich bei möglichen Folgeprojekten schon andere Bedenken, aber auch dazu in ein paar Tagen mehr. 

 

Danke an meine Gesundheit. Die ganzen pillepalle Wehwehchen, mit denen man sich im Training so rumplagt, sind vergleichsweise mit richtigen körperlichen Problemen nicht besonders der Rede wert(auch wenn man durchaus drüber reden konnte und musste, um es nicht zu Problem werden zu lassen). Andere brechen sich Füße, reißen sich Bänder, kriegen schwere Erkältungen, werden dick oder auch Vater(oder beides).

 

Danke an diejenigen, die sich Trainingsgeschichten angehört haben. Für mich ist es ungeheuer wichtig, über Dinge zu reden, die mich beschäftigen. Einmal ausgesprochen, wird die Last oft leichter. Es folgen hoffentlich auch mal wieder interessantere Geschichten.

 

Danke an Nike+ und Apple. Die Kombination aus Musik und Strecken/Geschwindigeitsaufzeichnung hat mir den letzten Kick für die Vorbereitung gegeben. Ich bin ein Zahlenmensch und hasse Ungenaues. Durch euch hatte ich ein relativ gute Einschätzung der zurückgelegten Strecke und gleichzeitig durch die grafische Aufbereitung und andere Funktionen der Webside viel Motivaton. So habe ich viel der für mich nötigen Sicherheit erhalten.

 

Danke an die Hörbücher, die mich über viele lange Läufe begleitet haben.

 

Danke an die Karlsruher Wälder, die mir schöne Momente in der Natur und angenehmen Untergrund beschert haben, zzgl zu vielen möglichen Strecken direkt vor der Haus/Arbeitstür.

 

Danke an das Wetter, dass fast immer gutes Laufwetter geboten hat. Im Frühjahr konnte ich noch davon ausgehen, dass es immer regnet, wenn ich einen Lauf geplant hatte, aber ab Beginn der Vorbereitung war es fast durchgängig trocken zu meinen Läufen. Die Temperatur war unterschiedlich, was mir auch sehr gelegen kam, damit man sich an verschiedene Umstände gewöhnen kann. Daher war selbst der eine komplett verregnete 20km-Lauf sehr willkommen.

 

Zuletzt ein Riesendank an meine Freundin, die mich während der gesamten Vorbereitung und besonders am Rennwochenende selbst hervorragend unterstützt hat und mir keine Stöcke zwischen die Beine geworfen hat. Man ist schon regelmässig einige Stunden nicht daheim und kehrt zum Überfluss noch mir feuchten, stinkenden Klamotten heim. Selbst im Urlaub und an Wochenende musste gelaufen werden. Danke fürs Rückenfreihalten! Ich hoffe, dass ich mich gebührend dafür revanchieren kann. 

 

Kein Dank geht an keinen, der mit mir laufen gegangen ist. Es wäre zwischendurch nett gewesen, sich nicht komplett selbst motivieren zu müssen, aber es hat sich niemand auftreiben lassen.

Kein Dank geht auch an diejenigen, die durch diverse Störfeuer weder positiv noch negativ motivieren, sondern fast nur unnötig und unnachvollziehbar auf den Sack gehen. Immerhin hat es dadurch zum letzen Satz gereicht. Das ist doch auch schon was.