Momentan sind alle Ambitionen auf eine Ironmanteilnahme auf dem absoluten Nullpunkt angekommen. Undenkbar, nach der absolvieren Radstrecke noch einen Marathon zu laufen. Über 42 Kilomehl vielleicht, eventuell auch 42 Minuten, aber Kilometer? Wenn ich meine Einzelzeiten summiere, komme ich schon auf ca 15-16 Stunden… und diese werden sich bei einer Kombination vermutlich noch erheblich verändern, und das käumlich zum Positiven.

Aber zunächst zur gestrigen Veranstaltung: Das Radfahren des 3daysiron fand im Rahmen der RTF Karlsruhe-Baerenthal-Karlsruhe statt. Die Originalstreckenlänge sollte 186,5km betragen, nach km180 sollte eine Zeitnahme erfolgen. Um 7:30 schellte der Wecker und ich begann den Tag mit einem gemütlichen Klogang und einem Honigbrötchen (nicht zeitgleich!). Die am Vorabend zurechtgelegten Sachen angezogen, verstaut oder montiert rollt ich gen Start an der Europahalle. Für die ca 4,5 Kilometer hatte ich 15 Minuten eingeplant, doch dank diverser Ampelphasen bin ich erst um 9:01 am Startort angekommen. Sekunden später fiel dann der Startschuss, aber es vergingen bestimmt noch 5 Minuten bis sich auch mein Rad in Bewegung setzten konnte. Blöderweise hatte ich den Forerunner mit dem Startschuss aktiviert, so dass ein schöner Schnitt gleich zu Beginn unmöglich wurde. Eigentlich sollte man sich an die Verkehrsregeln halten, aber jede rote Ampel wurde einfach vom Pulk überfahren. Nur einmal gab es hupende Beschwerden seitens der Autofahrer. Nach der Rheinbrücke begann dann nach ca 10km die freie Fahrt. Das habe ich wörtlich genommen und liess 40km lang die Kuh fliegen, die Geschwindigkeitsanzeige lag nur selten unter 35. Wirklich geplant war das nicht, richtig sinnvoll in Hinblick auf das Kommende auch nicht, aber die Umstände haben eine solche Fahrweise fas verlangt. Niemand, aber auch wirklich niemand in diesem Feldabschnitt ist mein Tempo gefahren. So war ich gezwungen, eine Gruppe nach der anderen zu überholen, um nicht dauerhaft eingebremst zu werden. Zwei-, dreimal habe ich versucht, mich an eine mich überholende Gruppe anzuschliessen, konnte mich aber mit dem Tempo nicht anfreunden. Um richtig im Windschatten fahren zu können, muss man sehr dicht aufschliessen, aber genau mit diesem Abstand fühle ich mich nicht wohl. Also lasse ich vermutlich einige Zentimeter zuviel Abstand und bleibe an der Windkante hängen, kann also dem Zug nicht folgen (4 Euro ins Phrasenschwein!). Nach 50km kurz vor dem Ortseingang von Wissembourg gab es die erste Verpflegungsstation. Ich hatte bis dahin noch nichts getrunken und musste mich so auch nicht an den langen Schlangen zum Geträkenachfüllen anstellen. Etwas Hefezopf, Banane, Schokoriegel, Wasserlassen und etwas Beinevertreten. Nach ca 10-15 Minuten ging es dann weiter. Praktisch direkt ging es dann in den stärksten Anstieg des Tages. Gefühlte 5km serpentinte sich die Straße den Hügel hinauf. Die Banane lag mir traditionsgemäss schwer im Magen(ja, irgendwann lerne ich vielleicht daraus), trotzdem war ich am Hügel der Überholator. Erst 5 Meter vor der Kuppe wurde ich selbst überholt, dabei war ich selbst nicht sonderlich schnell. Vermutlich ist es Taktik, am Berg keine Körner liegen zu lassen. Und die schnelleren waren an der Stelle sowieso schon weit vor mir. Jetzt ging es kilometerlang immer wieder auf und nieder, wenn auch immer nur in leichtem Umfang. Ganz spurlos ging das an mir trotzdem nicht vorrüber, so dass ich bei km95 meinen körperlichen Tiefpunkt hatte. Vielleicht lag es auch daran, dass ich trotz der relativen Wärme (30°C max) kaum etwas getrunken hatte. Da kam dann die zweite Station sehr gelegen. Nur leider waren dort die Getränkevorräte aufgebraucht. Erst als ich nach 10 Minuten gerade wieder aufbrechen wollte, kam eine Wassernachlieferung, die ich dann dankend in Anpruch nahm. Dazu ein Powerbar Ride und etwas Hefezopf. An dieser Stelle sollte ich auch fast zum letzten Mal für diesen Tag Menschen sehen. Für die meisten war die Fahrt hier zunächst beendet, die anderen waren vermutlich schon längst vorbei. Bei km 115 dann das unvermeidliche: verfahren! Ich musste auf Autos aufpassen und habe dadurch ein Schild verpasst, außerdem fuhren 2 vor mir geradeaus. Glücklicherweise kam ca 3km später ein Kreisverkehr ohne Wegweiser, so dass der Fauxpas öffensichtlich war. Leider war der mitgeführte Plan sehr unübersichtlich und die Straßenschilder nichtssagend, so dass nur der Rückzug blieb. Wieder zurück auf der Strecke kam dann ein sehr knackiger Anstieg, begleitet von einem kompletten Beinkrampf. Dieser Krampf kam dann auch an jeder weiteren Steigung wieder, so dass ich nur in sehr geringem Tempo die Hügel hinaufkam. Glücklicherweise gab es nur noch vereinzelt kleine Anhöhen. Recht überraschend kam dann die dritte Station. Ursprünglich sollte diese nach 150m sein (blieben noch 36,5 bis ins Ziel, am Ende waren es aber fast noch 70!) Der Umweg kombiniert mit Kartegucken hat mich bestimmt eine halbe Stunde gekostet, in der vermutlich die restliche Meute an mir vorbeigefahren ist, dann ab hier kam von hinten keiner mehr. Je näher die 180 auf dem Kilometerzähler kamen, desto unwahrscheinlicher wurde eine korrekte Streckenvermessung. Am Ende waren es ohne meinen Umweg satte 14km mehr! Auch gab es an der angekündigten Stelle keine Zeitmessung! Minutenlang bin ich in der Gegend herumgeirrt, meine mich abholende Freundin im Schlepptau. Also war ich gezwungen, weitere 10km bis ins Ziel der RTF zu fahren, vermutend dass die Zeitnahme bereits abgebaut worden war (tatsächlich gab es nie eine). Nach knapp 9 Stunden war ich dann im Ziel. Auf dem Tacho standen 214,9 km, reine Fahrtzeit 8:19 mit einem Schnitt von 26. Der Forerunner hat leider nach kanpp 7 Stunden die Arbeit eingestellt, so dass die Auswertung hier nicht komplett ist, leider zieht dieser die Ruhepausen nicht von der Zeit ab, wenn man die Zeit nicht stoppt (Depp, Ich). Fahrrad ins Auto verladen (ging problemlos, abgesehen von einem bockenden Schnellspanner vorn) und heim. Nach Dusche und literweise Wasser klang der Tag dann beim indischen Buffet aus. Direkt nach Heimkehr gab es trotz des ersten Liter Getränks noch ein Gewichtsdefizit von 2,5k im Vergleich zum Morgen.