Bis zur nächsten Tour werden jetzt einige Monate ins Land gehen. Es wird zu warm und zu bevölkert auf den Wegen. Damit mir nicht langweilig wird, habe ich mir die Suche nach einem neuen Zelt zur Aufgabe gemacht. Vor 3,5 Jahren habe ich mir ein Zelt von McKinley gekauft. Die Intention war, ein leichtes Zelt für wenig Geld zu bekommen. Ich musste mir eine komplette Ausrüstung zusammenstellen und wußte noch nicht genau, wie mir Mehrtagestouren mit Soloübernachtungen überhaupt gefallen würden. Dann lieber ein teureres Zelt erst nach positiv verlaufenem Test kaufen. Diesen Punkt habe ich jetzt glücklicherweise erreicht, der Spaß ist noch voll da.

Zunächst stelle ich mein aktuelles Zelt vor:

McKinley Enduro II ultralight (Intersport Eigenmarke).

Pro:

Gewicht: 1kg

damaliger Preis: 99 Euro

schnell aufgebaut

Contra:

kaum Platz für Gepäck

kann nur mit den Füßen vorran geentert werden

kein Innenzelt

schlechte Belüftung

Um den Jahreswechsel habe ich mir dann bei Globetrotter in Köln einige Modelle angesehen und mich hatte mich zunächst für das Vaude Power Lizard ul entschieden. Ein Besuch auf dem Zeltfestival vom Basislager in Karlsruhe hat jetzt allerdings meinen bisherigen Eindruck korrigiert. Es waren sehr viele Zelte verschiedenster Hersteller aufgebaut und riefen zur Begutachtung. Die folgenden Beschreibungen sind Resultat dieser kurzen Begutachtung und keine Praxiserfahrungen.

Vaude Power Lizard ul

Pro:

Optik

Innenzelt

Einstieg

Contra:

Preis ca 399 Euro

Überkopfhöhe im Liegen

GoLite Shangri La 1

Pro:

Preis 149 Euro plus 89 Euro Innenzelt

Contra:

Gewicht 1200g mit Innenzelt

Selbstbastelkit, Stöcke als Zeltstangen

zu wenig Komfort


Hilleberg Akto

Pro:

Optik

Besitzerstolz

Contra:

Gewicht 1560g

Preis 479 euro

Überkopfhöhe im Liegen

Hilleberg Soulo

Pro:

Raumangebot

Selbststehend

Abspannmöglichkeiten

Contra:

Preis 649 Euro

Gewicht 2160g (!)

HelSport Ringstind ultralight

Pro:

Gewicht 940g

Hoffnung auf Überkopfraum (Version light macht Hoffnung)

Contra:

noch nicht verfügbar (vielleicht Juni)

Preis (noch nicht bekannt, aber woch ca 400 Euro)

und noch drei weitere Zelte, deren exakte Namen ich vergessen habe, die aber die übliche Problematik der geringen Überkopfhöhe im Liegen oder zuviel Gewicht aufwiesen (Wechsel Pathfinder).

Insgesamt bin ich nach dem Besuch des Zeltfestival ziemlich ratlos. Kein Zelt konnte meinen Vorstellungen entsprechen. Im Liegetest sind fast alle Modelle durchgefallen. Nur wenige cm über dem Kopf hing schon das Innenzelt – mit entschieden zu nah. Der Grund ist einfach und liegt auf der Hand. Zur Gewichtsersparnis besitzen die meisten Ultralight-Zelte nur eine Stange/Bogen, die in der Mitte des Zeltes angebracht ist, dadurch flacht das Zelt zu beiden Seiten hin recht stark ab. Sobald zwei Stangen/Bögen verwendet werden, steigt das Gewicht stark an. Momentan bleibt noch die Hoffnung auf das Ringstind ultralight, sonst sehe ich für einen Neukauf momentan schwarz, da ich ungern viel Geld für ein Kompromissprodukt ausgeben möchte. Das Vaude Ferret II wäre momentan erste Wahl, wenn ich nach einem Model für 2 Personen Ausschau halten würde, mit knapp unter 2kg ist es mir allerdings als Solowanderer zu schwer. Vielleicht schafft es ja noch ein Zelthersteller, etwas mehr Kopffreiheit in ein 1kg-Zelt einzubauen? Sonst bleibt mir nur der Biwaksack oder das Helsport Fjellduk X-trem. Für ein, zwei  Nächte könnte ich mir das Openair-Schlafvergnügen zwar vorstellen, aber nicht für einen längeren Zeitraum.