Hockenheimringlauf. Früh. Morgens. 06:55 aufstehen. Gähnen. 07:34 Losfahrt. 50km. So weit? 180 km/h. Jetzt wach. 08:03. Am Bahnhof. 08:04. Hannes da. Just in time. Die Zeit bis zum Start der 5 km um 09:00 vergeht wie im Flug. Noch versteckten sich die Umkleideräume erfolgreich. Während Hannes sich einlief, verstand ich den Job des Coaches. Tasche halten. Rumstehen. Nach ein paar Wadenfotos reihte Hannes sich in die erste Reihe ein, wurde dann aber beim Start schnell von noch jüngerem Gemüse überrannt. Nach erfolglosen Fotoversuchen (wo ist Hannes?) schlurfte ich zur Boxengasse zurück, nicht ohne dabei einige Walker zu überholen. Einer trug sogar ein Snackpack bei sich. Mit den U60 wurde das bei denen bestimmt knapp.

In der Nähe des Kuchenstandes gabelte mich dann der Brenner auf. Um nicht zuviel Druck aufzubauen, stapelte er sofort tief. Nicht gut fühlen, keine guten Beine. So fangen die besten Tage oft an. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr mussten wir auch den warmen Raum wieder verlassen, um den Zieleinlauf des 5er zu betrachten. Nur wenige Sekunden nach dem Sieger schlug Hannes als 10. an. Chapeau. Danach wanderte er wie weiland Franz Beckenbauer durch die Boxengasse.

Knapp eine Stunde später ging es dann auch für mich los. Endlich offenbarte sich auch der Umkleideraum und ich konnte mich in Ruhe und nicht in voller Öffentlichkeit umziehen. Nach dem Umkleiden liess ich mich von Hannes etwas in die Kunst des Dehnens einführen. Vielleicht hilft das ja meinen Haxen? Zum Start wurde getrabt, noch etwas geschüttelt und gehopst. Noch 30 Sekunden, schnell einige Schritte zurück in die letzte Reihe. Bumm und los. Ganz langsam und moderat trabte ich an. Idealziel waren 60 Minuten. Aber eigentlich auch egal, Hauptsache mit möglichst wenig Schmerzen. Nach ca 200m habe ich dann auch die Stoppuhr gestartet. Business as usual… Ein kurzer Blick nach hinten, viel kommt da nicht mehr. Nach ca 2km und kaum Problemen in den Beinen zog ich dann das Tempo etwas an und näherte mich der 6 Minutengrnze an. Jetzt kamen die Kurven. Kurvenlaufen macht Spaß, Läufer einsammeln auch. Den Tempoüberschuss aus der Kurve mitnehmen, Seitenfliehkraft in Fronttrieb umwandeln. 5km, ca 30 Minuten. Die Beine beschwerten sich immer noch nicht. Tempo weiter auf unter 6min erhöht, weitere Läufer überholt. Plötzlich kam von hinten ein Radfahrer. Platz für den Führenden. Verflixt! Immerhin hatte ich die 5km-Marke schon hinter mir, trotzdem trug die Überrundung nicht gerade zu Bombenstimmung bei. Etwas später folgte dann auch noch der Zweite. Egal, weiter gehts. 7km Marke. Zum ersten Mal unter 5:45. 8km. Jetzt 05:40. 9km 05:30. 9,5km Zwei überholen mich. Zielgerade. Tempoverschärfung. Alles vor mir stehengelassen, dann kommt aber plötzlich noch einer von hinten. Zu schnell. Hannes und Christian feuern an. Tribünenschritt. Ziel. 58 irgendwas. Vor allem fast komplett schmerzfrei! Wenn das am Dehnen lag, werde ich wohl oder übel diese Extraminuten einbauen müssen. “Dank” Hannes durfte ich dann auch noch 2km auslaufen, die Beine fühlten sich dabei schon recht müde und schlapp an. Immerhin war es auch der längste Lauf seit 3,5 Monaten gewesen. Nebenbei hat Hannes Christian zu einer neuen Bestzeit gezogen. Glückwunsch euch Beiden!

Nach einem netten Plausch an den Autos und etwas Fachsimpelei trennten sich dann auch unsere Wege wieder. Nett wars. Hoffentlich halten jetzt die Sehnen auch in den nächsten Wochen wieder!