Sonntag, 13 km. Alles gut. Dienstag 17km. Alles schlecht. Exakt bis zur Hälfte ging es so einigermaßen, dann lief es nach einer kurzen Gehpause überhaupt nicht mehr. Absolute Leere in den Waden, Schmerzen im Fuß, Schmerzen in den Achillessehnen. Mehrmaliges Anlaufen, mehrmaliges Abstoppen. Den letzten Kilometer wollte ich definitiv komplett laufen, aber nach 25 Metern, einer kleinen Steigung und einem stechenden Schmerz in der rechten Achillessehne, begleitet von einem Gefühl blieb es leider nur bei der Absicht. Am nächsten Tag hatte ich die Laufsachen wieder mit, die Füße schmerzten auch nicht wirklich stark, aber besonders sinnvoll erschien mir das alles nicht, zumal der Renntag immer näher kam. Dann lieber von Beginn an nur die halbe Strecke angehen, statt sich in den letzten Tagen vorher komplett zu überlasten und quasi nicht mehr lauffähig zu sein.

Rückblickend kann man wohl sagen, dass ich mir hier einen Knacks eingefangen habe, gestrandet genau bei Hälfte der Wendepunktstrecke! Der Syltlauf führt 33,333 km fast schnurgerade von Süd nach Nord. Es wäre für mich der absolute Horror gewesen, bereits nach einigen Kilometern die Segel streichen zu müssen, ebenso schlummerte tief in mir die Sorge, durch einen zu langen zu schlecht trainierten Lauf irgendetwas zu zerstören und dadurch meine Grönlandpläne zu gefährden. Schon vor der Hinfahrt habe ich die Laufwahrscheinlichkeit auf unter 10% eingestuft, zu müde und gestresst fühlten sich die Beine an, aber als dann die Wettervorhersage Regen prognostizierte, wurde mein Widerstand komplett gebrochen. Ich stand dann also bei der Startnummernausgabe und bot meine feil. Nach ca. 45 Minuten Wartezeit wurde mir leicht mulmig, denn aber nächsten Morgen würde ich einem Start nicht widerstehen können! Das wollte ich meinen Knochen nicht antun! Nach einer Stunde konnte ich aber Vollzug melden!

Der Arzt hat mir nach meinen Erzählungen dann ein anderes Medikament verschrieben. Ob das für meine Füße besser ist, kann ich mangels Lauf noch nicht beurteilen. Geschwollene Füße und Gelenke standen auch bei den Nebenwirkungen, das erklärt auch, warum ich in der Vergangenheit neu schnüren musste. Ich hatte das natürlich der Gewichtszunahme zugeschrieben… manchmal ist es doof, wenn man den Fehler zuerst immer bei sich sucht.

Bis in den September steht bei mir jetzt ganz klar Grönland im Vordergrund. Natürlich, jaja, will ich bis dorthin noch einige Kilos los werden. Irgendwas scheint aber in mir noch nicht bereit zu sein, denn außer wenigen motivierten Tagen gab es in den letzten Monaten außer einer kleinen Zunahme nicht positives in der Richtung zu vermelden. Ich hoffe jetzt nur inständig, dass die Beine mich regelmäßig einige Kilometer tragen und so die Essensmenge auf dem Teller nicht zu sehr schrumpfen lassen.

Nur, wie soll ich morgens an der Mohnschnecke vorbei kommen? Die ist so lecker. Aber so groß. Und gut! Mit Streuseln!