Work-Life-Balance. In mir kocht es. Leider selten direkt vor mir, sondern zu häufig hinter der Theke. Ich könnte jetzt eine lange Liste von Unzufriedenheiten präsentieren, die sich über fast alle Lebensbereiche erstrecken, im Kern aber auf einem Grundproblem beruhen: Etwas zu wollen, ohne das Nötige dafür zu tun. Einen Wunsch zu haben, reicht noch nicht für dessen Erfüllung. Sich in Selbstmitleid zu suhlen ist allerdings auch nur bedingt hilfreich. Ich würde ja, wenn…
Hindernisse gehören dazu, die Überwindung kann zu Zufriedenheit führen, das Scheitern aber zum Gegenteil. Ich habe schon in Kindertagen die Baupläne von Legotechnik und Co immer von hinten angefangen. Die ersten Seiten waren zu leicht, die Bauobjekte zu langweilig. Ohne vielerlei Grundlagen waren die schweren Objekte leider dann selten umsetzbar. Ich will alles, und zwar sofort!

Ein Beispiel ist z.B. das Kajak. Ich würde ja ganz gern, aber dazu braucht es einiges an Voraussetzungen. Einige der Voraussetzungen habe ich geschaffen, allerdings muss ich nicht zuletzt dadurch ca. 6-7 Tage in der Woche arbeiten. Ohne Geld kein Kajak, aber ohne Zeit auch kein Kajak und wenn Kajak dann kein Geld weil keine Zeit für Arbeit. Teufelskreis.

Ich bin leider auch Realist genug, um wissen, daß ich mich bei größeren Barmitteln sofort für einen Katamaran oder ein Motorrad oder eine Weltumrundung interessieren würde. Sobald ein Ziel auch nur theoretisch zu erreichen wäre, wird sofort das nächste anvisiert!

Sei maßvoll und bewege dich  innerhalb deiner Möglichkeiten. Nicht darüber reden, sondern etwas dagegen tun. Kleine Schritte, um nicht vom großen Ganzen erschlagen zu werden. Leider herrscht trotzdem gerade Lähmung. Keine Schritte, dafür große Bissen.